Kilometerlange Kanäle, Klappbrücken, Schiffe mit braunen Segeln, majestätische Windmühlen und gemütliche Backsteinhäuser mit leuchtend roten Ziegeldächern zu beiden Seiten der schnurgeraden Wieken, das waren fast 200 Jahre lang charakteristische Eigenschaften aller ostfriesischen Fehne. Viele dieser Merkmale sind in den vergangenen Jahrzehnten den strukturellen Veränderungen zum Opfer gefallen. Doch trotz aller Neuerungen hat Westrhauderfehn seinen ursprünglichen Fehncharakter weitgehend bewahren können. Weiße Zugbrücken und wie am Lineal gezogene Kanäle, ein Sportboothafen inmitten des Ortes und der wie ein erhobener Zeigefinger weithin sichtbare Turm der Kirche sind unverwechselbare Kennzeichen der zwischen Meer und Moor liegenden Gemeinde Rhauderfehn.
Nicht weniger eindrucksvoll ist die park-ähnliche Wallheckenlandschaft rund um die alten Geestdörfer mit uralten Wehrkirchen als dominante Wahrzeichen. Unter dem traurig berühmt gewordenen Wort: "Des Ersten Tod, des Zweiten Not, des Dritten Brot" vermittelt das in einer schönen Jugendstil-Villa untergebrachte Fehn- und Schiffahrtsmuseum einen umfassenden Überblick über die Entstehung und Entwicklung Rhauderfehns. Eingebunden und eng damit verknüpft ist die Verbindung der Fehntjer zur Schifffahrt. Dass diese maritime Verbundenheit keinen musealen Charakter hat, sondern immer noch quicklebendig ist, haben viele junge Menschen bei einem Segeltörn auf einem fast 100 Jahre alten Frachtensegler, der Seetjalk "Ebenhaezer", erleben können. Ein anderes und ebenso wichtiges Stück Kulturgut pflegen und erhalten drei betriebsame Mühlenvereine. In Westrhauderfehn, Rhaude und Burlage sorgen sie dafür, dass sich die Flügel von drei stattlichen Holländerwindmühlen immer noch – bzw. inzwischen wieder – im Wind drehen.
Rhauderfehn - Information
Rajen 5
26817 Rhauderfehn
Telefon: 04952 / 99 71 344
E-Mail: info@ti.rhauderfehn.de
www.ostfriesland-rhauderfehn.de