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Über die Deutsche Fehnroute

Den ersten der Tod, den zweiten die Not, den dritten das Brot. Entbehrungsreich war das Leben der Ostfriesen, als sie in früheren Jahrhunderten begannen, das Moor zu kultivieren. Sie zogen schiffbare Kanäle, die sie bis heute Wieken nennen, entwässerten so das Land und hatten gleichzeitig einen Schifffahrtsweg für die kleinen Segelschiffe, den Tjalks und Poggen. Damit lieferten sie den Torf in die Städte und brachten Waren mit zurück. Aus Moor wurde Fehn, und an den Wieken entstanden die langgestreckten Fehndörfer. Sie sind charakteristisch für die 173 km lange Deutsche Fehnroute, die als Auto- und Radfahrstrecke hervorragend in beide Richtungen ausgeschildert ist.

Radtouristen radeln an schnurgeraden Wieken entlang und überqueren Klappbrücken. An der Strecke liegen zahlreiche Zeugen der Vergangenheit. Dazu gehören prächtige Windmühlen, funktionsfähige Schleusen, uralte Backsteinkirchen und hübsche Gulfhäuser. Deiche und Wiesen, Wallhecken, moorige Naturschutzgebiete und Wasserläufe prägen die Fehnlandschaft.

Interessante kleine Museen erzählen die eindrucksvolle Geschichte der Moorsiedler und Seefahrer, zeigen ostfriesische Traditionen und Bräuche. Seefahrt und Schiffbau sind für diese Region nach wie vor bedeutend. Spürbar wird dies in den attraktiven Hafenstädten Leer und Papenburg, die einen lebhaften Kontrast zur idyllischen Ruhe unterwegs bieten. 

Die Fehnkultur

Der Name "Fehn" ist aus dem niederländischen übernommen. Er bedeutet dort "Moor". Orte mit der Endung "fehn" deuten auf eine genau festgelegte Kultivierungsmethode hin, nach der die Moore seit dem 17. Jahrhundert urbar gemacht wurden. Bei der Fehnkultur wurden zunächst schiffbare Kanäle - häufig auch noch Seitenkanäle (Wieken) angelegt. Dadurch konnten die angrenzenden Moorflächen teilentwässert werden.

Die Siedler hatten den tiefer gelegenen sog. Schwarztorf gestochen (ausgegraben), getrocknet und mit Segelschiffen (Muttschiff, Tjalk, Pogge) abtransportiert und als Brennmaterial verkauft. Auf dem Rückweg wurde dann aus dem Flussläufer Schlick mitgebracht. Dieser konnte mit dem, unter dem Torf gelegenen, mineralischen Boden und dem höher gelegenen Weißtorf vermischt und dann landwirtschaftlich genutzt werden. Beidseitig der Kanäle und Wieken entstanden nach und nach typische "Fehnsiedlungshäuser", wie an einer Perlenkette aufgezogen.

Mehr über die Fehnkultur

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